Geselliger Austausch im Foyer

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Mitarbeiter von morgen suchen Flexibilität und Sicherheit
Am 7. September luden die Wirtschaftsjunioren Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern (WJ) zur fünften Ausgabe der Veranstaltungsreihe WJ IMPULSE ein, die wieder komplett digital als Livestream auf Facebook übertragen wurde. Thema diesmal: Spreu oder Weizen – Wie finde ich neue Mitarbeiter? Dazu interviewte Yvonne Backhaus-Armold, Redaktionsleiterin des Hanauer Anzeiger, drei Gäste, die in ihren Unternehmen das Thema Mitarbeiter als wichtigen Erfolgsfaktor ansehen. Die Wirtschaftsjunioren wollen als Unternehmerverband im Format WJ IMPULSE mit UnternehmerInnen und Führungskräften ins Gespräch kommen und neue Netzwerke knüpfen.

Die Junioren sendeten live aus dem neuen Hanauer PopUp Store „Hanau aufLaden“ an der Nürnerberger Straße Ecke Rosenstraße, den die Hanau Marketing GmbH gemietet hat, um dort Unternehmern Raum zu geben. „Wir sind hier in einer 1 A-Lage und wir wollten, dass hier eine neue Idee entsteht“, berichtet Martin Bieberle, Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH. „Unternehmen haben hier eine Chance zu testen, ob zum Beispiel ein Online-Geschäft auch vor Ort funktioniert. Daher haben wir hier diesen sogenannten PopUp Store gemietet, um neue, spannende Shop-Konzepte in Hanau zu etablieren. So wollen wir unsere Innenstadt weiterentwickeln. Die zeitlich begrenzte, provisorische Umwandlung der Räume erlaubt es Unternehmern, Dinge einfach mal auszuprobieren, spontan und kreativ zu sein. Funktioniert das Konzept, dann suchen wir einen neuen festen Ort dafür und hier kann ein neuer Mieter einziehen.“ Erste Mieterin ist Sanaz Ghorbani mit ihrem Geschäftspartner Jochen Ihl und ihrem Unternehmen „VON & ZU – Lifestyle für Hunde“. Kern der Idee ist, Hundeprodukte fernab der großen Tierbedarfsläden anzubieten. Sie setzen auf regionale Partner und kleine Manufakturen und wollen damit ein Zeichen für mehr Qualität und Nachhaltigkeit setzen. „Das Konzept des Hanau aufLaden ist großartig für uns. Wir können ausprobieren, ob das, was wir seit 5 Jahren online anbieten, auch vor Ort funktioniert. Für unsere Kunden ist es eine tolle Möglichkeit, die Produkte live zu sehen und auszuprobieren“, freut sich Sanaz Ghorbani im Interview. Eröffnet wir der neue Laden am 10. September.

„Die wichtigste Qualifikation ist Einsatzfreude“
Zu Gast war auch Julia Rüppel, Geschäftsführerin der Rüppel Bauzentrum GmbH. Das inhabergeführte Familienunternehmen wird in der fünften Generation von der Familie Rüppel geführt. Mit großem Baustofflager und eigenem Fuhrpark werden täglich bis zu 3,2 Tonnen Baustoffe an die Kunden geliefert. Jedoch ist „Baustoffhändler“ kein Ausbildungsberuf, sondern ein Job, bei dem viele verschiedene Qalifikationen zusammen kommen. „Wir verwenden gerne klassische Medien wie Zeitungsanzeigen, werben aber auch digital über unsere Webseite und über Job-Plattformen, um auf unsere freien Stellen aufmerksam zu machen. Je nach dem, was wir gerade suchen“ erklärt Julia Rüppel im Gespräch mit Yvonne Backhaus-Arnold. „Wir haben den Eindruck, dass eine gute Unternehmenskultur bei der Mitarbeitersuche immer wichtiger wird. Deshalb leben wir in der Familie vor, wie wir gerne gemeinsam arbeiten wollen. Und das kommt bei den Mitarbeitern an. Schließlich ist es immer ein gegenseitiger Bewerbungsprozess.“ Die wichtigste Qualifikation sei Einsatzfreude und der Wille, etwas zu bewegen. Deswegen stelle sie auch gerne Quereinsteiger ein, wenn sie Spaß an der Arbeit haben und andere damit inspirieren können.

„Ein Beruf muss heutzutage wertvoll sein“
Aus einer anderen Branche berichtete Dorothea Bader über ihre Erfahrungen bei der Mitarbeitersuche. Sie ist Betriebs- und Personalleiterin beim Pflegedienst Mainterrasse in Hanau. Keine andere Branche kann derzeit eine derart große Nachfrage nach Fachkräften verzeichnen wie die Altenpflege und dieser Trend wird sich auch in Zukunft fortsetzen. „Leider haben Pflegeberufe einen schlechten Ruf. Daher wollen wir neuen Mitarbeitern einen anderen Blickwinkel zeigen. Außerdem ist der Pflegeberuf – nicht nur seit Corona – systemrelevant. Und er ist wertvoll, weil er Fachkräften in der Pflege Zukunftschancen bietet“, ist sich Dorothea Bader sicher. „Doch Mitarbeiter brauchen Sicherheit.

Das merken wir besonders bei der jungen Generation. Kommt mein Gehalt pünktlich? Wie ist die Schutzausrüstung? Gerade in Corona-Zeiten eine sehr wichtige Frage. Ist ein Gespräch möglich, wenn es mir mal nicht gut geht? Werde ich unterstützt? Das kann nur ein Unternehmen, dass zwar flexibel aber auch gut organisiert ist.“ Sie ist davon überzeugt, dass ein transparenter Umgang mit dem Team und ein offenes Ohr für Feedback wichtige Faktoren seien, warum sich Menschen in einem Unternehmen wohlfühlen. Auf die Frage, was denn einen guten Mitarbeiter ausmache, antwortete die Unternehmerin: „Gut bedeutet nicht, dass im Zeugnis eine Eins steht. Gut bedeutet, dass man das Herz am rechten Fleck hat und motiviert, emphatisch und wertschätzend ist.“

„Begeisterte Mitarbeiter sind für uns die beste Empfehlung“

Seit 10 Jahren leitet Mathias Zarse den Kaufmännischen Bereich im Bauunternehmen Jökel Bau. Das Thema Mitarbeiterbegeisterung und moderne Führung ist wichtiger Erfolgsfaktor für das Familienunternehmen, das in den Bereichen Hochbau, Tiefbau, Schlüsselfertigbau und als Bauträger tätig ist. Mathias Zarse stellte besonders den Team-Gedanken im Unternehmen heraus: „Wir haben eine Unternehmensvision, die wir zusammen mit allen Mitarbeitern entwickelt haben und nun gemeinsam umsetzen. Und wenn jemand neu zu uns kommt, dann entscheidet das auch nicht die Geschäftsführung allein, sondern auch das Team. Gemeinsame Aktivitäten außerhalb der Arbeit stärken das Gemeinschaftsgefühl noch zusätzlich.“ Aber auch Fortbildung sei ein wichtiger Faktor. In einer eigens gegründeten Akademie schule das Unternehmen die Mitarbeiter nicht nur fachlich sondern auch zu Themen der Persönlichkeitsentwicklung. So schaffe man Faktoren, um das Team für das eigene Unternehmen zu begeistern. „Wir gewinnen unser Personal tatsächlich am häufigsten über Empfehlungen“ berichtet Mathias Zarse. Wenn ein Mitarbeiter seinen Beruf als Berufung empfindet, dann trägt er das auch nach außen und erzählt es weiter. Heute arbeiten die Menschen flexibler als früher, Mitarbeiter können ihre Ideen einbringen und sich selbst verwirklichen. Das wird in Zukunft immer mehr gefordert.“

Der Mittelstand ist flexibel
Einig waren sich alle Podiumsgäste, dass kleine und mittelständische Unternehmen in Sachen Unternehmenskultur und Flexibilität einen Vorteil gegenüber großen Konzernstrukturen bieten. Sie haben mehr Möglichkeiten, individuell auf Menschen einzugehen und sie so zu fördern, wie sie es brauchen, um sich weiterzuentwickeln. Kolja Erdmann, Sprecher der Hanauer Wirtschaftsjunioren, resümiert: „Im Gunde sind es immer wieder ähnliche Faktoren, die dazu beitragen, dass sich Mitarbeiter wohl fühlen. Dazu gehören flexible Arbeitszeiten, Möglichkeiten zur Mitbestimmung, persönlicher Freiheiten, Weiterbildungsmöglichkeiten und ein offenes Ohr für Feedback. Wir als Wirtschaftsjunioren sind davon überzeugt, dass es genau solche Konzepte in Unternehmen braucht, um Fachkräfte in der Region auszubilden und auch im Unternehmen zu halten. Danke an unsere Gäste, die uns einen Einblick in ihren Unternehmensalltag und den ein oder anderen Impuls gegeben haben, sich stärker mit dem Thema Unternehmenskultur auseinanderzusetzen“. Projektleiter Ahmet Cetiner, Mitglied der Hanauer Junioren, freut sich auf die nächste Ausgabe der Veranstaltungsreihe: „WJ IMPULSE soll auch in Zukunft fortgesetzt werden. Wir hoffen natürlich, dass sich die aktuelle Corona-Situation weiter verbessert und wir nächstes Jahr wieder Publikum vor Ort begüßen und somit wieder eine Plattform zum Austausch und zum Netzwerken bieten können.“ Der Stream dieser Veranstaltung ist auf der Facebook-Seite der Junioren unter @WJ.Hanau zum nachträglichen Anschauen gespeichert. Die nächste Ausgabe der WJ IMPULSE ist im Frühjahr 2021 geplant.

Gemeinsam neue Wege finden
Unternehmerischer Austausch der Wirtschaftsjunioren mit Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky und der Wirtschaftsförderung Hanau
Die Wirtschaftsjunioren Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern sind ein aktiver Teil der heimischen Wirtschaft. Der Unternehmerverband bringt junge UnternehmerInnen und Führungskräfte aus dem Main-Kinzig-Kreis zusammen, um zu netzwerken, sich auszutauschen und sich persönlich weiterzuentwickeln. Doch die Corona-Pandemie stellt Unternehmen vor große Herausforderungen, auch in unserem Kreis. Deshalb trafen sich die Junioren am 02. September mit Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Erika Schulte von der Hanauer Wirtschaftsförderung.

Ziel war ein Austausch darüber, was die junge Wirtschaft beschäftigt und wie die Stadt Hanau und die Wirtschaftsförderung Unternehmen in der Krise unterstützen kann. „Ich habe um diesen direkten Austausch mit den Wirtschaftsjunioren gebeten, weil mir die Ideen und die Haltung der jungen, engagierten Unternehmerinnen und Unternehmer zu zukünftigen Entwicklungen wichtig sind. Gerade in Zeiten, in denen insbesondere in Hanau durch die Ereignisse der letzten Monate vieles im Wandel begriffen ist, müssen wir den Blick für unsere Gestaltungspotential schärfen,“ so Oberbürgermeister Kaminsky zu Beginn.

Im Termin fand sich so viel Gesprächsstoff, dass Oberbürgermeister Kaminsky spontan um eine Stunde verlängerte. Besprochen wurden unter anderem konkrete Projekte, die sowohl für die Stadt als auch für die Privatwirtschaft erfolgversprechend sind. „Wir freuen uns über dieses Gespräch, weil es zeigt, dass unser Netzwerk mit den Anliegen unserer Mitglieder in der Stadt Hanau gehört wird. Auch in Zukunft wollen wir uns mit der Stadt und der Wirtschaftsförderung austauschen, denn am Ende profitieren wir alle davon, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen”, resümiert Kolja Erdmann, Sprecher der Hanauer Wirtschaftsjunioren. Die Junioren wollen auch in Zukunft den Austausch zwischen UnternehmerInnen und der Stadt fördern.

Die WJ beim Treffen mit Claus Kaminsky und Erika Schulte

Gänsehaut – Komfortzone – ein Elefant und WJ-Spirit pur!
Trotz Corona-Pandemie konnte die German Academy in diesem Jahr vom 23. bis 26. Juli 2020 als Präsenzveranstaltung in der Ortenau (Baden-Württemberg) stattfinden. Die German Academy ist die ranghöchste Akademie der Wirtschaftsjunioren Deutschland und richtet sich an Junioren, die sich in Führungspositionen auf Landes- und Bundesebene engagieren bzw. darauf vorbereiten möchten. An vier ereignisreichen Tagen liegt der Fokus durch unterschiedliche Projektarbeiten und Teambuilding-Übungen in unterschiedlichen Gruppenkonstellationen insbesondere auf der persönlichen Weiterentwicklung der Mitglieder.

Unser Mitglied Julia Heuwieser war dabei: Die German Academy (GA) 2020 war für mich definitiv ein unvergessliches Erlebnis und ein absolutes WJ-Highlight. An 4 intensiven Tagen mitten in den Weinbergen die eigene Komfortzone mehrfach zu verlassen, Führung in live aus verschiedenen Perspektiven zu erleben, gemeinsam mit hochmotivierten Trainern und Teilnehmern zwei Wahnsinnsprojekte zu erschaffen und nachhaltig fortzuführen (WJ Baum + Podcast „Stimme der Jungen Wirtschaft“) und bei all den Herausforderungen und Überraschungen zusammen eine Menge Spaß zu haben, hat einmal mehr bewiesen, was dieser Verband und was wir gemeinsam leisten können. Mit Schlafmangel aber stolz und dankbar für all die Erfahrungen und Aha-Momente des Wochenendes, nehme ich ganz viel für mich persönlich aber auch für mein Landesvorsitzendenjahr in Hessen 2021 mit.

Die Teilnahme an der GA ist neben der persönlichen Weiterentwicklung auch eine Top Vorbereitung für zukünftige WJ oder JCI Funktionen und Projekte – Netzwerk und Freundschaften inklusive.

Fazit: Ein absolutes Must für alle, die auch über die Kreisgrenzen hinaus etwas in diesem Verband bewegen wollen.Möglichkeit bieten, sich über unser Netzwerk zu unternehmerischen Themen auszutauschen“, so Julia Heuwieser.

WJ-Mitglieder bei der German Academy 2020

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